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Nostalgie

Man schreibt das Jahr 1969. Es war ein schöner Sommer und ich machte, damals als 12 jähriger Junge das erste Mal Bekanntschaft mit dem Pferd. Ich fuhr von Riehen zum Reinacherhof in die Reitschule Potempa. (Reitstallbesitzer mit Stil und Melone auf dem Kopf). Von nun an verbrachte ich jeden Mittwochnachmittag im Stall. Meine erste Reitstunde in der Halle war ein Horror. Der Reitlehrer, ein alter preussischer Herr mit Namen "Miedammer", versuchte mich vor den 12 Mädchen in der Reitklasse, zu blamieren. Doch mit dem Pferd "Petit-Prince" verstand ich mich sehr gut und ich konnte mich recht gut im Sattel halten. Damit war eine lange Verbundenheit zu den Pferden und dem Reitstall Reinacherhof entstanden. In den 70er Jahren war schon die Rede vom Verschwinden des Reitstalles. Etliche male wurde der Reitstall verpachtet und viele Reitlehrer versuchten mir, das Reiten beizubringen. Was aber immer blieb war die Freundschaft mit anderen Reitern. Leider haben auch schon Reiterkolleginnen unsere Welt verlassen, und ich denke an die schöne Zeit mit ihnen zurück. Wie oft haben wir am Freitagabend zusammen gesessen, über ein Kostüm für Weihnachten beraten, oder Musik zusammen geschnitten. Im Sommer hinter der Halle bis in alle Nacht gegrillt und, über unseren schönen Sport gefachsimpelt. In diesem Zeitraum kamen und gingen auch viele Pferde. Ich möchte hier nur stellvertretend für alle anderen vierbeinigen Freunde, die beiden treuen und eigenwilligen Schulpferde "Grafit" und "Cherry" erwähnen. Viele Veranstaltungen durften wir in dieser Zeit mit organisieren und miterleben. Für mich war der Reinacherhof das zweite Zuhause. Irgendwann tauchte ein kleines freches Mädchen auf. Immer war sie auf dem Hof anzutreffen, ob spät am Abend oder am Wochenende, sie war da. Auch die Hausaufgaben machte sie im Stall, zwischen den Reitstunden und dem Stallmisten. Ich glaube alle wissen wer das war? Kaum aus den Windeln und schon sass sie im Sattel. Na klar es handelt sich um Sabine Baur. Mit all den anderen jungen Reitern (damals unsere Junioren) prägte sie das Geschehen im Reinacherhof. Auch Harry Bloch war zu jener Zeit und ist heute noch eine der guten Seelen im Stall. Mit der Übernahme des Stalles und des Restaurants durch Joe Meury wurde eine neue Aera eingeläutet. Die Reiter vom Hof bildeten eine tolle Gemeinschaft. Es wurden Ritte nach Paris, Bordeaux ect. organisiert. Die Leute waren von den tollen Ritten und den kulinarischen Spezialitäten von Joe und Sabine begeistert. Nach 30 Jahren im Reinacherhof kam das traurige Ende. Mit Tränen in den Augen musste ich das Abreissen des Stalles und der Halle miterleben. Doch wie schon immer, das Team, Joe und Sabine, liess uns nicht im Stich. Mit vollem Elan gingen wir 1995 auf das Schänzli, es wurde ein provisorisches Hallenzelt gestellt. Der Boden wurde vom Schänzliverein neu angelegt. Wir Reiter schluckten unermüdlich Staub oder ruderten uns mit den Pferden durch den Sumpf. Mit zwei Grossveranstaltungen versuchte "Noble Horse Trophy" die Reitanlage Schänzli wieder zum Leben zu erwecken. Neben dem Schänzli entwickelte sich mit viel Arbeit und Schweiß und dem unermüdlichen Einsatz von Joe und Sabine eine wunderschöne Reitanlage in Lutter. Hier draußen, umgeben von unzähligen Weiden und einer herrlichen Landschaft fühle ich mich wieder in die Zeit meiner ersten Ausritte als kleiner Junge zurückversetzt. Die Erlebnisse in der freien Natur mit dem Pferd, die mich als Jugendlicher so faszinierten, holen mich in Lutter wieder ein. Ich freue mich, gemeinsam mit all den Reiterfreunden, welche über all die Jahre hinaus dabei waren, auf weitere gemeinsame, schöne Reitererlebnisse. Ich sage Sabine und Joe Dankeschön, dass es weiterhin möglich sein wird die tolle Kameradschaft mit Pferd und Reiter zu pflegen.
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